Tomko versetzt Ansbach den Gnadenstoss

Auf Zirndorfer Seite fehlte der verletzte Christopher Zintl (Bänderriss), sowie die verhinderten Florian Blaßneck, Cornelius Will und Benedikt Maußner. Beim designierten Meister waren da die Reihen schon etwas mehr gelichtet – einige Leistungsträger wohnten dem letzten Auftritt der aktuellen Spielzeit gar nicht erst bei. Dennoch wollte die HG eine (fast) perfekte Rückrunde mit einem doppelten Punkterfolg krönen und den zahlreichen Zuschauern nochmal eine kleine Show bieten – ersteres gelang, zweiteres zumindest phasenweise im zweiten Durchgang.

In den ersten Minuten mussten sich die beiden Teams erst einmal finden, es war sowohl den Gästen als auch den Gastgebern anzumerken, dass bereits die letzte Konsequenz in vielen Aktionen fehlte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (3:4), besonders im Angriff, übernahmen die Gastgeber das Kommando und bauten die Führung erstmals auf vier Treffer aus (8:4). Die Abwehr stand für ihre Verhältnisse halbwegs stabil, zusätzlich unterstützt von einem – vor allem im zweiten Abschnitt – glänzend aufgelegten Keeper Jonas Pfrengle (entschärfte fünf Siebenmeter). Und nach vorne war es allen voran Rechtsaußen Pal Tomko, den die Ansbacher zu keiner Zeit des Spiels in den Griff bekamen. Ob Tempogegenstöße, aus dem Rückraum oder von außen: Mit traumwandlerischer Sicherheit legte der junge Ungar Tor um Tor nach (14:9). In seinem ersten Jahr in einem neuen Land und einem neuen Verein kann man nur den Hut ziehen, sportlich und menschlich hat der wieselflinke Flügelflitzer voll eingeschlagen. Bis zur Halbzeit pendelte sich der Vorsprung der Bibertstädter bei vier Treffern Vorsprung ein (17:13), komfortabel aber nicht beruhigend.

In der Kabinenansprache war es ein letztes Mal an dem Duo Laszlo Ferencz/Andreas Dörr die Mannschaft für die zweiten dreißig Minuten richtig einzustellen. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr war durchaus noch Luft nach oben, dessen waren sich Verantwortliche und Beteiligte bewusst. Mit dem Willen auch das letzte Heimspiel der Saison für sich zu entscheiden ging es zurück aufs Parkett. Doch die Ansbacher kamen zunächst besser ins Spiel – einige einfach technische Fehler im Positionsangriff und drei Gegenstoßtreffer später war der Vorsprung auf ein mickriges Törchen geschmolzen (20:19). In der Folgezeit waren es dann aber wieder die Gastgeber, die das Heft in die Hand nahmen und einen fulminanten 9:1-Lauf starteten. Einige schöne Kombinationen und leichte Tore aus erster und zweiter Welle brachten die Vorentscheidung (29:20). In den Schlussminuten nahm man sich zwar vor weiter konzentriert zu bleiben, doch die Anspannung wich ein letztes Mal der Erleichterung. Die Gäste verkürzten noch zum 31:25-Endstand, doch der Sieger hieß völlig verdient HG Zirndorf.

Rückblickend bleibt das Pech gepaart mit Unvermögen und fehlender Cleverness, die die Bibertstädter in der Punkterunde sieben Zähler kosteten – nur die Hinspiel-Pleite in Ansbach (26:19) ging völlig in Ordnung. Dennoch verpassten die Gastgeber erneut den Sprung zu höheren Aufgaben, ein neuer Anlaufversuch steht erst einmal in den Sternen. Ihren Fans wünscht die HG aber eine erholsame und entspannte Sommerpause – bleibt alle gesund und munter, im Oktober nehmen die Männer wieder Kurs.

Für die HG spielten: Pfrengle (Tor), Finsterer 1, Nickl 5, Virag 1, Hartmann 3, Tomko 8, Urban 1, M. Maußner, D. Schmidt 5, M. Schmidt 7/7.